Wir fordern die Einführung einer Familienzeit von je 18 Wochen für beide Elternteile.
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Die Schweiz braucht ein neues Generationenwerk, das unsere Gesellschaft in die Zukunft trägt. Ein Land, das Kinder und Fachkräfte will, muss in die Vereinbarkeit investieren. Und es braucht Eltern, die für ihre Kinder da sein können, ohne ihr Einkommen und ihre Rente zu verlieren. Jeder Franken, den wir hier investieren, kommt für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft um ein Vielfaches zurück: Weil wir Familien entlasten, Kinder stärken und es Eltern erleichtern, berufstätig zu bleiben.
Zur Förderung der Erwerbstätigkeit, gegen den Fachkräftemangel und für den Zusammenhalt aller Generationen der Schweiz: Wir fordern die Einführung einer Familienzeit von je 18 Wochen für beide Elternteile.
Darum braucht es eine Familienzeit:
Eltern wollen und brauchen mehr Zeit für die Familie nach der Geburt eines Kindes. Die Wochen und Monate nach der Geburt eines Kindes sind meist sehr intensiv und anstrengend und die Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit kurz nach der Geburt führt zu Stress und Belastung. Beide Elternteile sollen deshalb die Möglichkeit haben, Zeit mit ihrer Familie und dem Neugeborenen verbringen zu können.
Elternschaft ist eine geteilte Verantwortung. Die Care- und Familien-Arbeit soll von Anfang an möglichst fair und gleichgestellt verteilt werden. Dies ist wichtig, damit beide Elternteile von Beginn weg gleichberechtigte Bezugspersonen für das Kind sind und eine gleichberechtigte Verantwortung übernehmen.
Die paritätische Elternzeit – je 18 Wochen – stellt sicher, dass sich veraltete Stereotypen in der Care-Arbeit wandeln und wir endlich Gleichstellung in Familien erreichen.
Heute besteht eine deutliche direkte und indirekte Diskriminierung von Frauen ab der Geburt des ersten Kindes (z.B. Kündigung oder Nichtbeförderung aufgrund von Mutterschaft, reduziertes Arbeitspensum, Lücken in der 2. Säule, Lohn, usw.). Eine Familienzeit erlaubt Müttern, nach der Geburt und in höheren Pensen ins Berufsleben zurückzukehren. Sie müssen den Mutterschaftsurlaub nicht auf eigene Kosten verlängern, weil sie ihr Kind noch nicht extern betreuen lassen wollen, da der zweite Elternteil diese Aufgabe übernehmen kann.
Die Familienzeit erlaubt insbesondere Müttern, nach der Geburt rascher und in höherem Pensum in das Berufsleben zurückzukehren, weil der andere Elternteil mehr Betreuungsarbeit übernimmt. Die Familienzeit stärkt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die finanzielle Unabhängigkeit und Absicherung der Mütter gegen soziale Risiken.
Erfahrungen aus anderen Ländern bestätigen: Eine gleichberechtigte Verteilung der elterlichen Verantwortung verbessert die Situation der Frauen auf dem Arbeitsmarkt und vermindert Lohnungleichheit.
15-20 Prozent aller jungen Mütter leiden an einer postpartalen Depression, auch Väter sind davon betroffen. Studien belegen, dass eine längere Elternzeit das Risiko für postpartale Depression bei Müttern und Vätern verringert. Auch zeigt sich eine allgemeine Verbesserung des Kindswohls.
5 Prozent der Eltern in der Schweiz sind von einem «Eltern-Burnout» betroffen. Die Familienzeit trägt zur Vorbeugung von psychischen und stressbedingten Erkrankungen bei und hat somit auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeitnehmenden.
Die Wirtschaft benötigt die zahlreichen, gut ausgebildeten weiblichen Fachkräfte unbedingt auf dem Arbeitsmarkt. Eine Familienzeit wirkt dem Fachkräftemangel entgegen und führt zu bis zu 2’500 zusätzlichen Vollzeitbeschäftigten pro Jahr.
Eine gesetzlich verankerte Elternzeit schafft ausserdem gleich lange Spiesse in der Wirtschaft: Nicht nur Grosskonzerne können eine Elternzeit anbieten, sondern auch kleinere KMU und Betriebe in strukturschwachen Regionen.
Eine angemessene Familienzeit kann als Türöffner für eine partnerschaftliche Aufteilung von Familienarbeit dienen und schafft eine stärkere Bindung zwischen Vater und Kind: Väter werden so zu engagierteren und stärker eingebundenen Eltern. Der Wiedereinstieg für Mütter gestaltet sich in den ersten Wochen normalerweise reibungsloser, wenn das Kind vorerst vom Vater bzw. dem anderen Elternteil betreut wird. In Ländern, in denen die Elternzeit länger dauert, zeigt sich eine allgemeine Verbesserung des Kindswohls.